Montag, 24. Juni 2013

Aug in Auge mit Haggis – die Royal Highland Show


Wer dem schottischen Leben ganz nahe kommen möchte, dem sei ein Besuch der Royal Highland Show empfohlen. Eigentlich als Fachmesse für den Agrarsektor gedacht, bietet die Show, die jedes Jahr Ende Juni für vier Tage stattfindet und über 170000 Besucher anlockt, auch dem Schottlandfan ungeahnte Einblicke in Land und Leute.

Wer sich über die neusten Trends der Gartengestaltung interessiert, landwirtschaftliche Groβgeräte kaufen möchte oder als Schnäppchenjäger in Sachen Outdoorbekleidung und schottischem Tweed unterwegs ist, ist hier ebenso gut aufgehoben wie Sportler, die sich an einer Kletterwand beweisen möchten, oder Fans des schottischen Tanzes und der schottischen Musik.

Besondere Attraktion für Groβ und Klein sind sicherlich die Hallen mit Nutztieren – wo sonst kann man sorgfältig gekämmten Highland Cows, preisgekrönten Aberdeen Angus, die ihre Schärpen mit Stolz tragen, temperamentvollen Shetlandponys  und unzähligen Schafen so nahe kommen? Doch nicht nur die Tiere werden auf Herz und Nieren (im wahrsten Sinne des Wortes – die Tiere sind Teil der schottischen Lebensmittelproduktion) geprüft, bei Reit- und Schafscherwettbewerben müssen auch ihre Besitzer ihr Können unter Beweis stellen.

Mein persönliches Highlight war – neben der Gelegenheit, sich mit freilaufendem Haggis oder als Highlander fotografieren zu lassen - die Halle mit schottischen Lebensmitteln: eine unglaubliche Fülle an Käsesorten, alkoholischen wie nicht-alkoholischen Getränken, Naschereien und natürlich schottischen Spezialitäten wie Haggis, Pies und Porridge wurden nicht nur zum Verkauf, sondern vor allem zum Probieren angeboten. Ein stabiler Magen ist bei so vielen unterschiedlichen Genüssen durcheinander absolut notwendig, aber wer durchhält wird mit tollen Produkten und unterhaltsamen Gesprächen belohnt. So bin ich – ganz ohne langfristige Reservierung in seinem Restaurant – in den Genuss eines “Eisbecher mit schottischen Spezialitäten” von Gourmetkoch Paul Wedgwood gekommen: ein Trio aus Hummer-, Langusten- und Seegraseis mit einer Sauce aus Fenchel und geräuchertem Eisweiβ. Sicher nicht jedermanns Sache, aber ein guter Querschnitt durch die schottische Produktvielfalt!

Also, wer Ende Juni in Edinburgh ist, sollte einen Besuch in Erwägung ziehen – und den stolzen Eintrittspreis kann man locker wieder “reinfuttern”!

Ein Gastbeitrag von Britta Piel.

Sonntag, 16. Juni 2013

Schottisches Hüftfutter


Meine erste Erfahrung mit schottischem Essen war nicht etwa Haggis oder Porridge. Nein, ich musste feststellen, daß die Desserts hierzulande selbst einen eher nicht so süßen Zahn wie mich überzeugen können! Käsekuchen (in Ermangelung an Quark nimmt man hier Frischkäse), Schokoladentorte (zum Reinlegen), der vielgepriesene Zitronen-Baiser-Kuchen und und und...

Durch den Job als Reiseleiter habe ich viele Nachtisch-Variationen durch die Hotels kennengelernt, die ich mit meinen Gruppen besucht habe. Und das allgemeine Fazit ist: Die Schotten können Hüftfutter! Aber glaubt mir, an die Hüfte tackern mag genauso gut sein, aber der Genuß des Essens bevor es eh an besagtem Körperteil landet, ist dann doch die Sünde wert.

Daher habe ich beschlossen, immer mal wieder ein paar meiner Lieblingsrezepte zum besten zu geben. Aber Vorsicht: Die Leckereien können süchtig machen! :)

Scones mit clotted cream
500g Mehl
1 Pk. Backpulver
½ TL Salz
125g Butter
200 ml Milch

Mehl, Backpulver und Salz mischen, die weiche Butter in Flöckchen dazugeben und gut verkneten (!!). Nach und nach Milch dazugeben und weiter kneten. Danach den Teig 1 cm dick ausrollen und Kreise (Durchmesser ca. 6 cm) ausstechen. Diese dann auf ein Backblech geben und bei 250° ca. 15-18 min. backen.

Nach Wunsch kann man dem Teig aus Rosinen beifügen, oder Zimt und Apfel oder was immer man mag.

Clotted Cream
125g Butter
½ Becher 'Crème double'
1 Prise Zucker

Butter mit Crème double mischen und ein wenig Zucker hinzugeben. Das ganze kalt stellen und dann auf die fertigen Scones geben. Wahlweise kann man noch Erdbeer- oder Himbeermarmelade dazutun.

Ein Beitrag von Denise Strohsahl.