West Highlands, Oban & die Insel Mull
Während meines dreimonatigen Praktikums
bei dem Reiseveranstalter Wind & Cloud Travel LTD in South Queensferry, war
meine Mutter für ein paar Tage zu Besuch und ich hatte im Voraus einen kleinen
Ausflug für uns geplant – sehr wanderlastig, da wir beide Outdoor-Fans sind.
Am ersten Tag ging es mit dem Bus über
Glasgow nach Bridge of Orchy, um die schöne Etappe des West Highlands Ways von
Bridge of Orchy nach Kingshouse in Angriff zu nehmen. Die Bustour führte uns
vorbei am eindrucksvollen Loch Lomond. Am Bridge of Orchy Hotel ausgestiegen, kam
gerade eine kleine Gruppe aus dem Hotel, um ihre Wanderung auf dem West
Highland Way Richtung Kingshouse fortzustetzen und wir schlossen uns ihnen an.
Das Wetter war sehr stürmisch und der Weg führte uns vorbei am Inveroran Hotel
zum Loch Tulla durch das einsame Rannoch Moor. Die Landschaft ist einmalig und
wir konnten tolle Ausblicke auf die Berge, den See und das riesige Moor genießen.
Leider schwung das Wetter schnell von stürmisch auf extrem stürmisch und regnerisch
um. Da man auf diesem Weg der Natur ausgesetzt ist, waren wir bald durch und
durch nass, was den Rest des Weges sehr anstrengend machte. Nichtsdestotrotz
sind wir nach gut vier Stunden am Kingshouse angekommen, das sehr eindrucksvoll
aussieht, wie es da ganz allein irgendwo in Nirgendwo steht. Nachdem wir unser Zimmer bezogen hatten,
sprangen wir als erstes unter die warme Dusche und hingen unsere Kleidung zum
Trocknen auf. Nun stand erstmal Warmwerden und Entspannen auf dem Plan.
Eingemummelt in unsere Decke, Tee und Kaffe schlürfend, genossen wir die
fantastische Aussicht aus dem Fenster auf die Berge. Wir fühlten uns wie im
Kino. Regen und Wind peitschten an unser Fenster und wir saßen im Kingshouse im
warmen Bett. Nachdem wir endlich warm waren, setzten wir uns in die urige Bar des
Kingshouse, bestellten uns Essen und Trinken und unterhielten uns bis spät
abends mit anderen Gästen und der Wandergruppe. Dieser Abend wird uns noch
lange in Erinnerung bleiben: die gemütliche und atmosphärische Stimmung war
einmalig.
Für den nächsten Morgen hatten wir
uns die Wanderung bis nach Kinlochleven über das Devil’s Staircase vorgenommen,
doch da das Wetter nicht besser als am vorherigen Tag war, entschlossen wir,
mit dem Bus nach Ballachulish und weiter nach Oban an die Westküste zu fahren.
Der Bus ließ ungewöhnlicherweise ziemlich lang auf sich warten. Vom Glencoe Ski
Centre kam ein Auto herunter und die beiden Männer boten an, uns bis nach
Ballachulish mitzunehmen. Die Fahrt war sehr witzig und unsere beiden Fahrer spielten
Touri-Guide.
Von Ballachulish ging unser Bus zum
niedlichen Küstenstädtchen Oban. Die Busstrecke führte uns entlang am riesiegen
Loch Linnhe und war wie immer atemberaubend schön. In Oban angekommen, gingen
wir als erstes den Hügel hinauf zum Mc Caig’s Tower, dem schottischen
Kollosseum. Wir kamen an vielen niedlichen, kleinen Häusern und Gasthäusern
vorbei. Vom Kollosseum aus hatte man eine tolle Aussicht auf die Stadt, den
kleinen Hafen und die vorgelagerte Insel Kerrera. Von dort gingen wir den Hügel
hinab Richtung Dunallan Castle. Auf dem Weg kamen wir an unserer Jugendherberge
vorbei, einer kleinen, hübschen Villa. Wir bezogen unser Zimmer und waren sehr positiv
überrascht. Auch hier konnten wir direkt von unseren Betten auf das Meer und
die Inseln schauen – ein wunderschöner Ausblick. Wie sich im Laufe des Abends
heraus stellen sollte, hatten wir das sechs-Bett-Zimmer ganz für uns allein,
was ein wahnsinnger Komfort für ein Hostel war.
Nachdem wir unsere Betten bezogen
hatten, machten wir einen Spaziergang zum Dunollie Castle entlang der Küste.
Leider befand sich die kleine Burg im Umbau und wir konnten nicht hinauf
steigen. Den Nachmittag verbrachten wir damit, durch die Straßen Obans zu
spazieren, aßen Fish & Chips und gingen hinauf auf den Pulpit Hill – ein kleiner
Aussichtspunkt von dem aus man auch einen wunderschönen Blick auf Oban, das
Meer und die Inseln hatte.
Am nächsten Morgen genossen wir
unser Frühstück mit Blick auf die Insel Kerrera von unserem Zimmer aus und machten
uns auf den Weg zum Hafen, wo man ganz frischen Fisch und Meeresfrüchte an
kleinen Ständen erwerben kann. Vom Hafen aus ging es mit der Fähre auf die
Insel Mull vorbei am pittoresken Lismore Leuchtturm und dem Duart Castle nach
Craignure. Leider waren wir an einem Sonntag auf Mull, weshalb keine Busse zur
Inselhauptstadt Tobermory oder nach Fionnphort fuhren, um auf die Insel Iona zu
gelangen. Aber auch in Craignure gibt es schöne kleine Wanderungen. Wir
spazierten zum Torosay Castle. Dieser Rundwanderweg war nur 7 km lang und bot
sich perfekt für uns an. Entlang an den alten Bahnschienen von Mull gingen wir
auf Waldwegen zum ansehnlichen Schlösschen. Ein kleiner Weg führte zu einem
kleinen Anleger und Sommerhäuschen. Das Wetter zeigte sich von seiner besten
Seite und wir genossen die Sonnenstrahlen und die Aussicht auf die Duart Bucht
und das Duart Castle. Bevor wir die Fähre nachmittags zurück nach Oban nahmen,
liefen wir am Strand entlang und sammelten Muscheln. Von Oban aus führte uns
der Bus vorbei am bezaubernden Loch Fyne wieder nach Glasgow und zurück nach
South Queensferry.
Wir haben unseren Ausflug sehr
genossen und wenn ich nur daran denke, wünsche ich mich sofort zurück.
2 Kommentare:
awww sehr schoen Alena. das klingt nach einer richtig eindrucksvollen, richtig schottischen Tour!
Danke fuer deinen Beitrag. Du wirst uns fehlen. Dir alles Gute und komm uns unbedingt wieder besuchen (in Queensferry oder Zittau)!!
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