Donnerstag, 11. März 2010

Whiskyreise zum Spirit of Speyside Whiskyfestival


Ein Rückblick auf 2009: Als wir in die Dorfhalle von Dufftown – der Whisky-Hauptstadt Schottlands– einfallen, werden gerade die letzten Riech-und Verkostungsutensilien für unser Meisterseminar verteilt. Entzückt zählen wir die bauchigen, nach oben hin schlanker werdenden Gläser. 9 an der Zahl, pro Teilnehmer! Diese werden alsbald von Mike Lord mit Sherry und Whisky gefüllt, um uns Lern-und Genuss-Willigen den Einfluss von Sherryfaessern auf die hiesigen Whiskies zu demonstrieren. Und wie wir willig sind. Später kann ich meinen Trupp kaum zum Gehen überreden. Nur die Verlockung, in der Quaich-Bar nebenan die 700 Whisky-Flaschen umfassende Sammlung des berühmten Whisky-Hotels zu begutachten, setzt uns in Bewegung. In der Bar bleiben wir dann auch, wo uns das unprätentiöse Whisky-Menü die nächste Stunde beschäftigt hält.


Immer mal wieder schreit am nächsten Morgen jemand von den hinteren Ecken “Da ist Dailuaine Distillery” oder “Frau Reiseleiter, kommt der Rauch von Cragganmore?” oder “Können wir auf ein Foto bei Ben Riach anhalten?!” Die Aufregung in unserem Minibus ist fühlbar. Wir sind in den Heidekrautweiten des Cairngorm Nationalparks auf einem holprigen Weg unterwegs zur Tomintoul Distillery, wo der Chef-Brauer Tom Gerrie eine der besten Brennerei-Führungen Schottlands zum besten geben wird. So verheisst es die Broschüre und so ist es auch! Ich habe Hunderte an Führungen begleitet, Tomintoul – wahrlich keine touristische Schönheit - war für mich bisher am interessantesten. Ob die Lagerhäuser, wo sich Blends und Single Malts in staubigen Höhen stapeln, die Abfüllanlage, der Blendraum, wo die Whiskyfaesser in eine Art KFZ-Arbeitsgrube entleert werden oder Toms ungeschminktes Faktenwissen, die Einsicht in die Whisky-Produktion und die anschliessende Läuterung durch 6 verschiedene Drams ist famos. Wir kehren zur Mittagspause in die Nachbarbrennerei Glenlivet ein, bevor uns Kate Wright in einem Meistertasting in den eleganten, herrschaftlichen Räumen bei Glenfarclas mit ihren Whisky-Lieblingen bekannt macht.


Die Sonne steht schon tief als ich meine Whiskyfans überreden kann, ans Meer zu fahren und so klingt unser Tag im Restaurant 1629 in Lossiemouth bei Weisswein, Heilbutt und Chawdor, einer Fischsuppe mit Muscheln und fangfrischen Krabben aus...

Ein Ausblick auf 2010: Auch dieses Jahr sind wir mit unserer Whiskyreise beim Speyside Whiskyfestival dabei. Wir werden die 7 legendären Stills von Dufftown mit Gordon Haughton entdecken - Glenfiddich, Balvenie, Kininvie, Glendullan, Mortlach and Dufftown (nur Glenfiddich ist der Oeffentlichkeit sonst zugänglich) und in einem Meisterkurs Glenrothes und Glenfarclas in den unterschiedlichen Expessionen unabhängiger Abfueller ergründen. All die “Big Guns” – wie Duncan Taylor, Adelphi, Douglas Laing, Murray McDavid, Gordon & MacPhail, Berry Bros. Regis Whisky Mad, Carn Mor, McKillop's und so weiter. Wenn wir dann noch in der Lage sind, Feinheiten herauszuschmecken, Nuancen und Aromen zu erriechen, folgen wir der französischen Whiskyexpertin Martine Nouet nach Benrinnes...

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Wir waren letztes Jahr auch beim Speyside Festival und waren begeistert. In der Tomintoul Distillery sind wir leider nicht gewesen, dafür in Mortlach und den anderen 7 Dufftown Brennereien. Ein Paradies! Wir fahren auch dieses Jahr wieder hin.